Anthofgrotte

Wanderung

leichte, sehr schöne Wanderung.
Gesamtgehzeit rund 1,5 Stunden

Wir gehen vom Parkplatz an der B20 (hinter dem Hotel Punz-Bertl) auf dem Gehsteig in Richtung Mariazell bis zur Anthofsiedlung. In die Siedlung hinein, im Bereich Haus Anthofsiedlung Nr. 17 (blaue Fassade) beginnt der Waldweg in Serpentinien, leicht ansteigend zur Anthofgrotte.

Ab der Grotte, kurz etwas steiler ansteigend, führt uns der romantische Weg, vorbei an riesigen Felsformationen, zum Anwesen "Feuchtner".
Herrlicher Ausblick auf die umliegenden Berge. Dort steht auch die unter Naturschutz stehende tausendjährige Dirndlstaude (Kornelkirsche).
Hier haben wir die Möglichkeit, bergan zur Paulinenhöhle zu gelangen.
Wir gehen aber auf der Asphalstraße talwärts, kommen beim Anwesen "Sattelbauer" vorbei und gelangen kurz darauf in das Sulzbachtal.
Tal auswärts erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt.

(Text verfasst von Johann Tröstl)

 

Inseln im Meer
Die Anthofgrotte im Verlauf der Erdgeschichte

Dank Herrn Johann Tröstl (OSekr.a.D.) besichtigte Herr Mag. Steininger (Geologe) unsere Anthofgrotte und erstellte einen Text über die Anthofgrotte im Verlauf der Erdgeschichte.

Die Felsformationen der Anthofgrotte bestehen aus Konglomerat, einem verfestigten Schotter (gerundeter Gebirgsschutt) aus der Gosauformation (Oberkreide/Alttertiär). Der Schotter ist von Wasser transportiert und abgelagert worden.

Alter und Entstehung des Konglomerates

Im frühen und mittleren Erdmittelalter (vor 250 - 100 Millionen Jahren) bewegten sich die Kontinente Afrika und Eurasien auseinander, dazwischen entstand das Tethysmeer. In diesem Meer setzten sich Sand, Schlamm und Kalb ab und bildeten allmählich mächtige Ablagerungsschichten. Im späten Erdmittelalter drifteten Afrika und Eurasien wieder aufeinander zu, die Tethys wurde schmaler, die Ablagerungssteine wurden gestaucht, gefaltet und übereinander geschoben; der Meeresgrund hob sich - dies ist der Beginn der Entstehung des Alpengebirges. Etwa im Zeitraum von 80-60 Millionen Jahren ragten die Höhen des sich hebenden Meeresgrundes als Inseln aus dem Meer. Damit begann die Abtragung: während die jungen Alpen immer höher gehoben wurden sprengten Wind und Wetter Teile aus dem Festgestein. Der Schutt wurde durch die Flüsse weitertransportiert und am Meeresstrand und auf dem inselnahen Meeresboden als Schotter abgelagert. Seit seiner Ablagerung hat sich der Schotter zu Konglomerat verfestigt.

Entstehung der heutigen Landschaftsformen

Im weiteren Verlauf wurden die Alpen weiter eingeengt und gehoben. Diese Bewegungen der Erdkruste verursachten Bruchzonen. Der Anthofgrottenbach verläuft in einem derartigen Bruch. Die Verwitterung hat den Konglomeratfelsen entlang des Bruches besonders intensiv zugesetzt, das Tal wurde breiter und bildete am Rand übersteilte Felswände, aus denen große Felsblöcke abbrachen und ins Tal rollten; andere Felsblöcke blieben als Verwitterungsrestlinge in ihrer ursprünglichen Position und nahezu im ursprünglichen Gesteinsverband. Dieser Verwitterungsprozess war in den Eiszeiten am intensivsten (Eiszeit: ca. 1,6 Millionen Jahre bis 10 Tausend Jahre vor heute) und dauert heute noch an.
Heute findet der Bach seinen Weg entlang der Bruchzone zwischen den Riesenblöcken und durchströmt die Anthofgrotte, ein Zeugnis aus der frühen Geschichte der Alpenbildung.

Alter des Konglomerates: Jüngere Kreidezeit bis Älteres Tertiär (ca.80-60 Millionen Jahre)
Entstehung der heutigen Felsformen: Eiszeit (1,6 Millionen - 15 Tausend Jahre) bis heute

Quelle: www.geologieinfo.de/palaeokarten/karte-spaete-kreide-vor-94-mio-jahren.html  

 

Kontakt

Kontaktdaten von Anthofgrotte
Adresse3184 Türnitz

QR-Code zum Scannen öffnen